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Kleidermotten bekämpfen : So erkennt man Motten und wird sie wieder los

Am liebsten mögen sie Wolle, aber auch vor verschiedenen Mischgeweben schrecken sie nicht zurück: Die Rede ist von Motten in Textilien. Streng genommen sind es die Larven dieser Schädlinge, die die Schäden an unserer Kleidung verursachen. Wir erklären, warum die Kleidermotten so sehr auf unsere Textilien abfahren, woran sich die Schädlinge erkennen lassen und wie Sie mit Hausmitteln Motten bekämpfen können, ohne die „Chemiekeule“ schwingen zu müssen.

Woher kommen Kleidermotten?

Nicht nur, dass sie extrem lästig sind – Motten im Kleiderschrank zerstören langsam, aber sicher und unwiderruflich Textilien. Nicht nur Wolle zieht sie magisch an, sondern auch Blusen, Hemden, Shirts und Co. aus Mischgewebe sind vor den Schädlingen nicht sicher. Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass nicht die Kleidermotte an sich, sondern deren Nachwuchs, die Raupen, die Schadensverursacher sind. Diese kleinen, nur etwa neun Millimeter langen Tierchen ernähren sich in der Natur hauptsächlich von Tierhaaren, da sie das darin enthaltene Keratin benötigen. Und das ist (in diesem Fall dummerweise) auch in menschlichen Haaren und natürlich in Tierwolle, enthalten – kein Wunder, dass die Schädlinge sich auch zwischen Textilien wohlfühlen.

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In der Zeit zwischen Mai und September macht sich die Motte auf die Suche nach einem geeigneten Platz, an dem sie ihre Eier ablegen kann. Leider sind Kleiderschränke dabei äußerst beliebte Orte. Aus täglich bis zu 250 Eiern pro befruchtetem Mottenweibchen schlüpfen nach etwa zwei Wochen die Raupen – und entdecken direkt den Inhalt des Kleiderschranks. Schäden an den Textilien sind da fast schon vorprogrammiert.

Motten erkennen auf den ersten Blick

Wenn uns die Kleidermotten entgegenfliegen, ist der Befall eindeutig. Aber lassen sich schon vorher Motten erkennen, um das Schlimmste noch verhindern zu können? Ja, aber nicht so einfach. Schließlich sind die Tierchen extrem klein und besonders direkt nach dem Schlüpfen mit bloßem Auge kaum zu sehen. Wir empfehlen daher, die Kleidung regelmäßig in Augenschein zu nehmen und bei Beschädigungen wie mehreren Löchern an einer Stelle direkt Gegenmaßnahmen zu ergreifen und Hausmittel gegen Motten anzuwenden. Auch Mottengespinste (weiße, feine Fäden aus Kokonresten der sich verpuppenden Larven) sind ein untrügliches Zeichen, dass etwas gegen Motten im Kleiderschrank unternommen werden muss.

Expertentipp: Wenn Sie Motten im Kleiderschrank entdeckt haben, können diese sich auch bereits auf andere Textilien ausgebreitet haben. Ein kritischer Blick auf Teppiche, Sofas, Kissenbezüge, Vorhänge und Gardinen ist dann wichtig, um an allen Stellen eventuelle Motten bekämpfen zu können.

Kein Zeichen mangelnder Hygiene

Viele Menschen denken, ein Mottenbefall hat damit zu tun, dass die hygienischen Bedingungen nicht in Ordnung sind. Aber keine Sorge: Das stimmt so nicht. Vielmehr finden die Schädlinge ganz einfach den für uns gar nicht wahrnehmbaren Duft von tierischer Wolle oder menschlichen Haaren (Keratin!) und Schweiß so anziehend, dass sie kein Halten mehr kennen und auch durch kleinste Ritzen an die Kleidung gelangen. Kein Wunder, dass länger gelagerte Kleidung im Bettkasten oder auf dem Speicher ein wahres Paradies für sie sind. Die Frage „Woher kommen Kleidermotten?“ lässt sich einfach beantworten: Der Appetit der Schädlinge ist der Grund dafür. Regelmäßiges Waschen und Lüften der Kleidung sollte natürlich dennoch selbstverständlich sein. Und natürlich gibt es auch ein paar Hausmittel zur Mottenbekämpfung.

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Wie Kleidermotten bekämpfen?

Es ist passiert und sie haben einen Mottenbefall festgestellt? Nun ist schnelles Handeln gefragt, um weitere Schäden an den Textilien zu vermeiden. Befallene Teile müssen entsorgt werden. Hausmittel gegen Motten sind effektiv und dazu unschädlich für Mensch und Umwelt. Auf die Verwendung chemischer Mittel sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Mit unseren Tipps können Sie Motten in Textilien einfach und schnell bekämpfen:

  1. Klebefallen: Diese in Drogerie- und Supermärkten erhältlichen Pheromon-Fallen sind der Klassiker, wenn Sie mit einem Hausmittel Kleidermotten bekämpfen möchten. Sie locken mit Hilfe von Duftstoffen die männlichen Motten an und schränken die Fortpflanzung ein. Zudem lässt sich mit den Fallen der Basisherd des Befalls ausmachen. Als alleiniges Hausmittel gegen Motten reichen die Klebefallen allerdings definitiv nicht aus. Präventiv sind Sie allerdings eine hervorragende Maßnahme.
    Mottenfalle
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  2. Schrank ausräumen: Unbedingt notwendig ist es, alle Schränke komplett leerzuräumen, sämtliche Bretter mit Essigwasser abzuwaschen und anschließend gut trocknen zu lassen. Alle Fugen, Ritzen und Leisten müssen gründlich abgesaugt werden. Diese Maßnahmen sollten einige Male, über mehrere Wochen verteilt, wiederholt werden.
  3. Fön einsetzen: Schwer zugängliche Stellen im Kleiderschrank werden mit heißer Fönluft behandelt, um eventuell dort sitzende Kleidermotten abtöten und unschädlich machen zu können.
  4. Natron: Man verwendet in aller Regel mit Mehl vermischtes Natron, um Lebensmittelmotten zu bekämpfen. Aber auch bei einem Befall von Textilien ist das Hausmittel einen Versuch wert. Wie aber Kleidermotten bekämpfen mit Natron? Vermischen Sie dazu einen Mehl mit vier Teilen Natron (alternativ Backpulver) und stellen Sie dieses Gemisch in einer kleinen Schüssel in den Schrank. Die Schädlinge legen dann in dieser Mischung ihre Eier ab, die daraus schlüpfenden Larven aber sind nicht in der Lage, darin zu überleben.
    Natron
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  5. Textilien waschen: Sämtliche Kleidung, die in einem Schrank mit Mottenbefall aufbewahrt wurde und noch unbeschädigt ist, sollte so heiß wie möglich gewaschen und anschließend am besten in der Sonne getrocknet werden.
Tipp: Aufgrund von Hitzeempfindlichkeit nicht waschbare Kleidung beispielsweise aus Seide , Wolle oder Leder für einige Tage bei -18 Grad einfrieren und den Vorgang nach drei Wochen wiederholen. Das tötet Schädlinge. Kleine Teppiche können bei 60 Grad für eine Stunde in den Backofen (Vorsicht: potenzielle Brandgefahr!) gelegt werden, um gleiches zu erreichen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Kleidermotten vorbeugen

Damit erst gar kein Mottenbefall in den Textilien entsteht, helfen vorbeugende Maßnahmen. Mit unseren Tipps können Sie sich die unbeliebten Schädlinge vom Hals halten:

  1. getragene Kleidung nicht in Schränken und Kommoden aufbewahren (Haare, Hautschuppen und Schweiß ziehen die Tierchen magisch an)
  2. die Textilien nicht zu dicht beieinander aufhängen
  3. Schränke und Kommoden in regelmäßigen Abständen gründlich lüften und mit Essigwasser und einem sauberen Lappen auswischen wenn schon mal Mottenbefall da war.
  4. teure Kleidung sowie Textilien aus Leder oder Seide einzeln in Kleidersäcken aufbewahren
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Tipp: Säcke aus Baumwolle oder Leinen sind empfehlenswert, weil die Kleidermotten diese Materialien nicht verdauen können.

  1. länger eingelagerte Textilien regelmäßig auf Mottenbefall prüfen, um die Vermehrung eventueller Schädlinge gleich zu Beginn stoppen zu können
Tipp: Wer saisonale Kleidung in Kisten lagert, kann die Textilien dazu in Zeitungspapier einwickeln – Motten meiden Druckerschwärze.