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Turtleneck

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Ein wahrer Klassiker der Modewelt ist zurück: der Rollkragenpullover. Genauer gesagt nicht irgendein Rollkragen, sondern der stylische Turtleneck. Doch steht der angesagte Modetrend jedem Figurtyp? Und wie lässt sich ein Turtleneck-Oberteil am raffiniertesten stylen? Einige Outfit-Inspirationen, wie Sie diesen Modeklassiker geschickt mit Blusen, Blazern oder Röcken kombinieren können, haben wir für Sie zusammengestellt.

Charakteristische Kragenform

Der Turtleneck bezeichnet im Englischen nichts anderes als einen Rollkragen. Genauer gesagt bedeutet das Wort wörtlich übersetzt so viel wie Schildkrötenhals.

Tatsächlich scheint die Mode sich bei diesem Klassiker einiges von dem Hals der Schildkröte abgeschaut zu haben, wenn es etwa um den wärmenden Rollkragenpulli oder das vielseitige Rollkragenkleid geht.

In der aktuellen Fashion-Welt bringt ein Turtleneck allerdings eine ganz spezielle Form des den Hals hinaufreichenden Kragens mit: Er fällt kürzer aus und liegt eng an der Haut an, ähnlich dem Stehkragen. Der Stoff lässt sich höchstens einmal umschlagen.

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Dadurch entsteht ein eher geradliniger, eleganter Look, der weniger mit dem kuscheligen Charme typischer Rollkragenpullover für die Wintersaison zu tun hat und auch weniger schwer und stauchend wirkt. Dementsprechend findet man ihn nicht allein an Kleidungsstücken aus dicken Strickstoffen, sondern auch und besonders bei dünnen Unterzieh-Pullovern, Tops und Rollkragenkleidern. Dabei wirkt das Gesamtbild immer edel und gehoben, nahezu intellektuell oder künstlerisch angehaucht.

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Keine Sorge, wer diese Optik nicht anstrebt, kann dieses Piece auch so einsetzen, dass das Outfit insgesamt eine gänzlich andere Wirkung erzielt. Aber woher kommt es, dass wir den eng anliegenden Rollkragenpullover oft mit einem intellektuellen oder künstlerischen Image verbinden?

Lieblings-Piece der Intellektuellen der 1960er

Der Rollkragen ist in der Mode ein alter Bekannter. 1890 kam er erstmals als praktische Sportbekleidung auf, etwa für Golfer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten auch die Seeleute die Vorzüge des wärmenden Halsbundes für sich.

Erkältungskrankheiten ließ sich damit unkompliziert vorbeugen, und auch als Schutz vor der Sonneneinstrahlung diente der verlängerte Kragen.

Dass der Rollkragen ein halbes Jahrhundert später um 1960 zum Symbol für Künstler und Intellektuelle avancierte, mag bei den handfesten Ursprüngen überraschen. Doch tatsächlich zog man den schwarzen Rollkragenpulli an, um sich vom Establishment und der üblichen Mode bewusst abzuheben: Hier galten schließlich Hemd und Krawatte als Pflicht.

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Die weiße Ausführung etablierte sich in dieser Zeit als Erkennungsmerkmal der feministischen Bewegung. Dass in beiden Richtungen die Wahl gerade auf dieses und kein beliebiges sonstiges Kleidungsstück fiel, könnte in seiner Machart begründet liegen. So lenkt der hochgeschlossene Kragen den Blick weg vom Körper, zieht eine klare Linie und richtet den Fokus auf den Kopf – also den denkenden Geist.

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Auch nach den 1960ern ist der Rollkragenpulli nie wirklich von der Bildfläche verschwunden, sondern hat sich als zeitloser Modeklassiker etabliert. Er steht für ein gewisses Understatement und symbolisiert stilvolle Zurückhaltung und Eleganz. Wer an den Turtleneck denkt, sieht vor dem inneren Auge die Modeikonen Audrey Hepburn oder Jackie Kennedy. Heute schmeichelt der Look jedoch jedermann – vorausgesetzt, er kommt richtig gestylt zum Einsatz.

Kurzen Rollkragen richtig kombinieren

Das Schöne am modernen Turtleneck ist, dass er sich grundsätzlich spielend leicht kombinieren lässt. Damit der Look die eigenen Vorzüge betont und Vielseitigkeit beweisen kann, hilft es jedoch, einige Details zu bedenken. Wie bereits gesagt lenkt die scharfe Linie am Hals den Blick gezielt auf das Gesicht. Bei der Zusammenstellung des Outfits sollte man deswegen einige Dinge beachten.

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Doppelkinn vermeiden

Damit die harte Linie am Hals ein eventuell vorhandenes Doppelkinn nicht stärker hervorhebt, kommt es auf das Design an. Zunächst sollte der Rollkragen nicht zu eng ausfallen. Denn wenn sich die Hautfalten bei jeder Neigung des Kopfes über den Kragen pressen, entsteht selbst dann der Eindruck eines Doppelkinns, wenn faktisch gar keines vorhanden ist. Außerdem hilft die Farbwahl: Ein starker Kontrast zur eigenen Hautfarbe, etwa der klassische schwarze Rollkragenpullover, lenkt den Blick stark auf das Kinn. Das lässt sich durch eine Nuance vermeiden, die nicht sehr vom eigenen Hautton abweicht, etwa Beige, Creme, Rosé oder Taupe. Dann verschmilzt der Rollkragen mit dem Farbton der Haut und es entsteht eine fließende Linie.

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Passende Farbwahl beachten

Die Farbwahl ist bei einem Pullover oder Kleid mit Rollkragen auch in Sachen frischer Teint besonders wichtig. Da ein Turtleneck-Oberteil so dicht am Gesicht endet, zeigt sich besonders deutlich, ob der Farbton des Kleidungsstücks zur Haut passt. Es spielt also eine entscheidende Rolle, ob die Haut einen warmen oder eher einen kühlen Unterton aufweist. Bei einer ungünstigen Wahl der Farbe stechen außerdem Unreinheiten, Augenringe oder Rötungen stärker hervor, während die passende Farbe einen erholten Look voller Frische zaubert, uns oft sogar etwas gebräunter wirken lässt.

Turtleneck Passende Farbwahl beachten
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Schlanker wirken

Wer durch ein Turtleneck-Oberteil schlanker wirken will, trägt es eher drunter als drüber. In Kombination mit einem Blazer, einem Hemd, einem weit ausgeschnittenen Pullover oder mit einer Jacke wird der Oberkörper optisch unterteilt, während der darunterliegende Turtleneck den Hals verlängert: Perfekt, um einige Pfunde zu kaschieren oder als sogenannter V-Figurtyp breite Schultern etwas auszugleichen. Derselbe Trick funktioniert übrigens auch mit einem Rollkragenkleid als Basis-Schicht.

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Oberweite bewusst betonen

Die Betonung der Halspartie rückt automatisch auch den Busen in den Fokus, insbesondere bei engen Passformen. Das gilt es grundsätzlich zu beachten. Bei kleiner Oberweite kann darin ein gewünschter Effekt liegen. Um etwa bei mehr Volumen den Bereich jedoch nicht noch mehr zu betonen, empfiehlt es sich, das Turtleneck-Oberteil oder Rollikleid eher als Unterzieh-Teil zu tragen, mit Hemd oder Blazer darüber.

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Outfit-Ideen mit Turtleneck

Outfit-Ideen für jeden Anlass und für jeden Figurentyp haben wir für Sie im Folgenden zusammengestellt:

All-In-One

Von Kopf bis Fuß in eine Farbe gehüllt: Dieser Look geht mit Turtleneck-Oberteil garantiert immer und wirkt bei jedem Figurtyp. Ein Evergreen ist die Variante ganz in Schwarz. Gerade für die sommerliche Saison kann aber auch das Pendant in Weiß toll aussehen. Das Gleiche gilt für die Kombi aus Weiß und Creme-Tönen. Wenn es doch eine Akzentfarbe sein darf, dann bildet das einheitliche Outfit eine tolle Bühne für bunte Accessoires.

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Schick mit Bluse

Ein dünner Rollkragenpullover als Unterzieher unter einer schicken Bluse sieht einfach unheimlich stilvoll aus. Der schicke Look schmeichelt allen Figurtypen und spendet überdies angenehm Wärme – ohne dicke Strick-Teile. Gerade für gehobenen Events oder den Job bietet diese Kombination eine ideale Möglichkeit, um Eleganz mit Komfort zu vereinen. Zum Oberteil passt ein Bleistiftrock ebenso wie eine angesagte Marlene-Hose oder eine gut sitzende Jeans.

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Turtleneck als Statement

Selbst wenn ein Oberteil mit „Schildkröten-Kragen“ viel Facettenreichtum beweist, wenn man es mit anderen Kleidungsstücken kombiniert, kann es natürlich auch solo getragen eine tolle Figur machen. Hier bieten sich Modelle in Knallfarben oder mit auffälligen Prints an. Kettenprints, Paisley oder Animal Look zaubern gleich noch einen weiteren Trend ins Outfit, auf erfrischend subtile Art. Dazu passen alle erdenklichen schlichten Unterteile.

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Optimaler Kontrast zu weiten Röcken und Hosen

Zu weit schwingenden Midi- oder Plisseeröcken bietet das eng anliegende Oberteil mit seinem hohen Kragen ein schönes Gegengewicht. Auch alle Hosen mit weitem Bein sehen toll dazu aus. Ebenso sorgt der Rollkragen zu kurzen Röcken und Hosen für harmonische Balance.