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Hemd richtig bügeln

« So beseitigen Sie Falten, ohne die Kleidung zu schädigen »

Kleidung zu bügeln ist eine Wissenschaft für sich und kann beinahe schon als eigene Kunstrichtung angesehen werden. Doch auch, wenn es etwas kompliziert werden kann, Hemden und Kleider knitterfrei zu glätten, macht es an Ihrem Auftreten einiges aus, wenn Sie mit einer glatten und gepflegten Kleidung erscheinen. Daher zeigen wir Ihnen in dem folgenden Ratgeber, wie Sie nach dem Aufhängen und Trocknen das Hemd richtig bügeln – wie ein Profi!

Schritt 1: Vorbereitungen treffen

Um ein Hemd richtig bügeln zu können, benötigt es zuvor eine Kontrolle der Arbeitsmaterialien sowie der Ansprüche des Kleidungsstückes. Achten Sie zuerst darauf, wie heiß Ihr Hemd gebügelt werden darf: Das Etikett am Kragen des Kleidungsstücks gibt Ihnen dabei die nötigen Hinweise. So dürfen nur Textilien gebügelt werden, bei welchen das Bügel-Symbol NICHT durchgestrichen ist.

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Zudem gilt es zu beachten, dass Hemden unterschiedlich heiß zu bügeln sind:

  • Bei einem Bügel-Symbol ohne Punkt: Hier besteht ein allgemeiner Bügelbedarf.
  • Bei einem Bügel-Symbol mit einem Punkt: Hier sollte kalt oder nur mit geringer Hitze gebügelt werden (empfindliche Materialien wie z.B. Seide).
  • Bei einem Bügel-Symbol mit zwei Punkten: Hier kann auf einer mittleren Temperaturstufe gebügelt werden (gilt für die meisten Polyester-Baumwoll-Mischungen).
  • Bei einem Bügel-Symbol mit drei Punkten: Hier kann auch mit hoher Hitze gebügelt werden (robuste Materialien, meist aus hundertprozentiger Baumwolle).

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Ihr Kleidungsstück durch das Bügeleisen nicht beeinträchtigt wird, können Sie ein feines Baumwolltuch dazwischen legen. Außerdem gilt es stets zu beachten, dass das Bügeleisen nie zu heiß eingestellt wird.

Empfehlenswert ist es zudem, eine Sprühflasche mit Wasser griffbereit zu haben, um kleinere Bügelfalten, die ab und an entstehen können, schneller und einfacher zu beseitigen.

Schritt 2: Hemd bügeln: die besten Bügel-Tipps kennen

Bevor Sie ein Hemd bügeln, sollten Sie zunächst einige Grundsätze und goldene Regeln beachten: Allgemein sollte man Oberteile stets vom Körper weg glätten. So entstehen weniger Bügelfalten. Zudem gilt bei der Wahl des richtigen Bügeleisens die Beachtung der zu bügelnden Materialien: Beim Pflegen von Hemden eignen sich Dampfbügeleisen besonders gut.

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Bei einem herkömmlichen Gerät sollten Sie die Temperatur einstellen, welche auf dem Etikett unter dem Bügel-Symbol angegeben ist. Prüfen Sie dennoch vorsichtshalber an einer verdeckten Stelle, ob diese Temperatur stimmt.

Experten-Tipp: Beginnen Sie das Hemd bügeln lieber kühler und stellen stückweise die Temperatur höher. Dieser Vorgang ist für den Stoff schonender (die Fasern ziehen sich weniger schnell zusammen) und er wirkt zudem präventiv gegenüber Textil-Schäden durch Brandstellen.

Achten Sie vor Beginn des Bügelns darauf, dass Ihr Bügeltisch eine an Ihre Körpergröße angepasste Höhe aufweist: Bei Bedarf können Sie das Brett noch anpassen, um eine ergonomische Arbeitshaltung einnehmen zu können, die angenehm für Sie und Ihre Physis ist. Verzichten Sie bitte im Rahmen einer zeitgemäßen Hemdpflege auf die Anwendung von Bügelstärke oder Bügelsprays: Diese chemischen Hilfsmittel greifen nicht nur das Bügeleisen, sondern auch die Kleidungsstücke an. Statt zu Pflegen kann das Stück sogar verfärben!

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Auch Kalk kann zu Verfärbungen führen: Sie sollten daher die Dampftaste vor dem Bügeln mehrfach gedrückt halten, um eventuellen Kalk vor dem Arbeiten zu entfernen. Weist Ihr Eisen größere Mängel auf, müssen Sie das Gerät dringend ersetzen. Duftstoffe und Entkalker wirken sich außerdem kontraproduktiv aus und sollten ebenfalls nicht in Ihre Bügel-Utensilien aufgenommen werden.

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Zudem sollten Sie die 3 goldenen Regeln vor, während und nach dem Arbeiten beachten, um ein Hemd richtig zu bügeln:

  1. Vor dem Bügeln: Bevor Sie das Hemd glätten, achten Sie auf die Wasserqualität. Hat das Wasser bei Ihnen einen hohen Härtegrad (ist also kalkhaltig), sollten Sie destilliertes Wasser untermischen. Über den aktuellen Härtegrad-Wert kann Sie das zuständige Wasseramt (i.d.R. online) informieren.
  2. Während des Plättens: Drücken Sie das Bügeleisen stets nur leicht an. Dann zieht sich das Gewebe nicht so schnell zusammen.
  3. Nach dem Bügeln: Frisch gebügelte Kleidung sollte stets aufgehängt werden, damit sie auch knitter- und faltenfrei bleibt. Allerdings sollten Sie die Kleidungsstücke vor dem Weghängen immer für mindestens eine Minute auskühlen lassen.

Schritt 3: Die richtige Bügel-Anleitung anwenden

Wenn Sie die folgende schrittweise Anleitung gebrauchen, gelingt es Ihnen, Ihr Hemd richtig zu bügeln. Beachten Sie dabei zwangsläufig die aufeinanderfolgenden Prozesse in der richtigen Reihenfolge, um Bügelfalten vorzubeugen und schnell arbeiten zu können. Mit ein wenig Übung erhalten Sie eine glatte und streifenfreie Kleidung:

Zuerst Hemdkragen bearbeiten

Legen Sie das Kleidungsstück sorgfältig auf das Bügelbrett und achten Sie darauf, dass die Innenseite des Hemdkragens nach oben zeigt. Nun bügeln Sie vorsichtig und langsam von beiden Seiten zur Mitte des Hemdkragens hin.

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Bei diesem Schritt können Sie den Kragen leicht andrücken und somit in Richtung der gewünschten Position stabilisieren. Das Vorgehen stellt sicher, dass Sie beim Arbeiten die richtige Linie erwischen und nicht durch Abrutschen erneut beginnen müssen.

Danach Hemdärmel streifenfrei machen

Auch das Pflegen der Hemdärmel ist wichtig und kann – gerade für Amateure – etwas knifflig werden. Legen Sie zunächst den ersten Ärmel Ihres Hemdes auf das Bügelbrett. Wenn Sie Rechtshänder sind, sollten Sie den linken Hemdärmel so platzieren, dass er nach rechts zeigt. Für Linkshänder gilt dies selbstredend umgekehrt. Achten Sie darauf, dass auf der Vorderseite des Ärmels keine Falten entstehen.

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Beginnen Sie nun, indem Sie von der Mitte der Ärmel-Rückseite weg in Richtung Handansatz bügeln. Sparen Sie dabei allerdings eventuelle Knöpfe oder Manschetten aus. Bearbeiten Sie anschließend die Vorderseite des Ärmels: Auch hier sollte in Richtung der Nähte und Knöpfe gebügelt werden. Danach können Sie mit dem anderen Ärmel Ihres Hemdes fortfahren.

Anschließend ist die Schulterpartie dran

Legen Sie nun das Kleidungsstück mit seiner Innenseite nach unten schauend über die Spitze Ihres Bügelbrettes. Jetzt sollte nach und nach die Schulterpartie des Hemdes gebügelt werden. Wenn Sie die Innenseite genau auf die Spitze des Brettes platzieren, gelingt das Pflegen dieses Bereichs der Kleidung sehr gut.

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Glätten Sie das Hemd langsam und gleichmäßig bis zu seinem Kragen und bearbeiten im gleichen Zug auch den Hemdsattel (das Rückenteil oberhalb der Naht) mit.

Hemd bügeln: zu guter Letzt die Knopfleisten

Wenn alle bisherigen Partien sorgfältig gebügelt wurden, kommt abschließend die Knopfleiste dran: Dazu wird das Kleidungsstück von rechts außen nach innen gebügelt und mit der Spitze des Eisens auch die Zwischenräume der Knöpfe bearbeitet. Achten Sie dabei darauf, dass das Gerät nicht zu sehr mit den Knöpfen in Berührung kommt. Sonst kann ein heißes Eisen schnell für unschöne Verformungen und Dellen an Plastik-Materialien sorgen.

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Sie sehen also: Ein Hemd bügeln ist im Rahmen einer erfolgreichen Hemdpflege und durch das Beachten unserer Tipps gar nicht so schwer! Achten Sie allerdings stets auf das Material Ihres Kleidungsstückes: Empfindliche Materialien wie zum Beispiel Seide, Cord und Samt sollten ausschließlich auf links gebügelt werden. So pflegen Sie die Textilien gut und können sich lange an Ihrem Lieblingshemd erfreuen.