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Millennial Fashion

« Der Style der Generation Y »

Die Generation Y: Das sind die Flexibilen und Ungezwungenen, die ständig unentschlossen sind. Das sind die Menschen, die nach dem „Why?“ in ihrem Leben suchen und beinahe alles hinterfragen. Die medial Versierten, Leistungsorientierten und Offenen. Diejenigen, bei denen das Streben nach Individualität in jeder Nervenzelle pulsiert. Auch modisch hat die Generation der Millennials einiges zu bieten und sorgt für ein Modebewusstsein, welches sich auch in der heutigen Fashionwelt in verschiedenen Stilelementen und -richtungen wiederfindet. Doch was zählt denn genau zu solcher Millennial Fashion.

Wer sind die Millennials?

Zu den „Jahrtausendern“, die auch als Generation Y bzw. abgekürzt Gen Y bezeichnet werden, gehören all diejenigen Personen der Bevölkerung, welche im Zeitraum von 1980 bis 2000 geboren wurden. Die Bezeichnung dieser Generation tauchte erstmalig im Jahr 1993 in der Marketing-Zeitung Advertising Age auf. Die Y’s gehören zeitlich zur Nachfolgegeneration der Boomer (Geborene bis 1965) sowie der Generation X (Geborene bis 1980).

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Die Bezeichnung der Millennial Generation mit dem Buchstaben „Y“, in der englischen Lautsprache als „why“ ausgesprochen, rekurriert auf das gleichlautende englische Wort mit der deutschen Übersetzung für „warum“. Dies verweist gleichzeitig auf das als charakteristisch für diese Bevölkerungskohorte angesehene Hinterfragen von Dingen. Gleichzeitig wird der Generation ein großer Sinn für Gerechtigkeit und eine ständige Suche nach Individualität zugeschrieben.

Millennials Mode: Diese Stil-Epochen gehören dazu

Modetechnisch ist die Zeitperiode zwischen 1980 und 2000 von einem stetigen Wandel und dem Ausprobieren neuer Stile und Elemente geprägt.

Sie unterteilt sich dabei in drei wesentliche Abschnitte, welche alle mit unterschiedlichen Erscheinungsformen punkten und jeweils andere modische Statements gegenüber politischen Ungerechtigkeiten und sozialen Gegebenheiten setzen.

Die Mode der 80er: Das Jahrzehnt der Extreme

Besonders schrill und extrem ging es in der Fashion der 80er Jahre vor: Neben auffälligen Haarschnitten von wilden Zöpfen über asymmetrischen Ponys bis hin zum populären Vokuhila, spiegelte sich das Bunte und Aufregende auch im Make-up sowie in den Schnitten, Farben und Outfitkombinationen wieder. Orientiert an den Styles der Schauspieler und vorherrschenden Popstars, welche auch heute noch einen gewissen Kultstatus haben (bspw. Michael Jackson, Tina Turner oder Freddie Mercury) , war das Millennial Outfit dieser Epoche bestimmt durch einen stilvollen Dallas-Glamour in Kombination mit einem lässig-lockeren Wham!-Chic.

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Das Ziel des 80er-Modestils: Mit einem optimistischen und freiheitsorientierten Lebensgefühl dem heiklen Weltklima in Zeiten des Kalten Krieges entrinnen. Je opulenter, desto besser: Looks mit Schulterpolstern, grelle Farben und Neon-Prints auf den T-Shirts, Aerobic-Leggings und Schweißbänder, Band-Logos und Buttons auf den Jeans- bzw. Lederjacken sowie Pfennigabsätze oder weiße Stiefel zum alltäglichen Outfit – All das prägt die Millennial Fashion des extremen Jahrzehnts.

Die Mode der 90er: Das expressive Festival-Jahrzehnt

Die meisten Menschen verbinden mit der Moderichtung der 90er Jahre vor allem das girliehafte, verspielte und sportliche Alltagsoutfit. Zu einem gewissen Teil trifft das auch auf die Epoche, die Ballonseide als Standard-Material und Synthesizer als Musikgerät Nr. 1 ernannte, auch zu. Doch auf der anderen Seite war die Millennial Fashion dieser Zeit geprägt von dem damals hoch im Kurs stehenden Haute Couture: Die maßgeschneiderten Modekreationen dieser Stilrichtungen wurden von namenhaften Top-Models wie Claudia Schiffer und Naomi Campbell präsentiert.

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Während teure Marken auf hochwertige Materialien, ruhige Linien und luxuriöse Stile setzen, wurde das „Party-Jahrzehnt“ von dem Hauptteil der Bevölkerung in feierlicher Euphorie und mit bunten Mustern gefeiert. Das Freiheitsgefühl all derjenigen, die den Mauerfall und die Wende miterlebten, schwang in den Outfits mit, welche zu Tanzdemos und Festivals wie der Loveparade in Berlin getragen wurden. Raver tanzten ausgelassen zur Techno-Musik und schwangen dabei ihre schmalen Sonnenbrillen auf die stachlige Igel-Frisur.

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Die durch den Expressionismus geprägte Millennial Fashion hatte dabei ein Motto: Je weniger Stoff, desto besser das Outfit: sportliche Kleidung wie bauchfreie Crop Tops, kurze Röcke, Kleider mit Pumps und obligatorische Rucksäcke statt Clutches symbolisieren in den 90ern ebenso wie heute ein neues Selbstverständnis der Weiblichkeit und kreierten den „Girl Power“, welchen modisch auch aktuell viele angesagte Modelabels unterstützen.

2000er Mode: Der vielfältige Jahrtausendwechsel

Die Millennial Fashion der 2000er war schnelllebig und wechselhaft: Dies war nicht zuletzt dem geschuldet, dass kaum eine Subkultur dieser Zeit (bis auf den Hip-Hop) modischen Einfluss auf den Mainstream hatte. Vielmehr die durch das Internet und die Medien auf die deutsche Bevölkerung prasselnden Einflüssen und Stilmixe Amerikas wurden ausschlaggebend.

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Auch, wenn keine Stilrichtung innerhalb der 2000er-Mode länger als zwei Jahre angesagt blieb, können wenige Elemente als charakteristisch für diese Zeit angesehen werden: Hüfthosen, die besonders tief sitzen und bei denen es kein Fauxpas war, dass die Unterwäsche sichtbar wurde, enge und schmal-geschnittene Oberteile und die weibliche „Sockelsilhouette“ (oben schmal, unten weiter) prägten die Jahrtausendwende modisch.

Das Comeback der Millennial Mode: Diese Retro-Trends sind wieder IN

Neonfarben

Ein Outfit in Neon zu kreieren, ist etwas gewagt und erfordert einen gewissen Mut, doch Farben wie das Barbiepink, Textmarkergelb oder Quietschgrün sind 2020 wieder voll im Trend.

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Wer dennoch nicht gleich aus der Ferne erkannt werden möchte, kann das Neon-Revival auch mit leuchtenden Accessoires wie beispielsweise grellen Ohrringen, Armreifen oder einer Cap feiern.

Denim

Das geliebte Jeans-Material ist auch im heutigen Outfit angesagt: So wie kein Style in den 80ern und 90ern ohne Denim geht, lassen die Modedesigner auch in 2020 die geliebten Jeansjacken und -hosen wieder neu aufleben.

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Innovative Interpretationen des derben Denim-Stoffes sorgen dafür, dass Elemente wie die „Acid-Waschungen“ und der Used Look wieder angesagt sind.

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Das wandlungsfähige Material ermöglicht ein Comeback von Overalls, Westen, Zweiteilern und Jacken in Denim, bei dem jeder Geschmack beachtet werden kann.

Taillengürtel

Ein besonders beliebtes Element im Millennial Outfit bildete der Taillengürtel: Auch dieser feierte bereits im vergangenen Jahr eine Rückkehr auf die Laufstege verschiedener Modemetropolen. Schnallen um Kleider oder Oversize-Oberteile, die mit einer engen Radlerhose getragen werden, dürfen wieder aus den Tiefen der Kleiderschränke oder -kisten geholt werden.

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Dabei ist es ganz egal, ob Sie ein dickes oder dünnes, schlichtes oder auffälliges, gemustertes oder einfarbiges Modell wählen: Achten Sie stets darauf, dass Ihr Taillengürtel zum Rest des Outfits passt.

Lederröcke

Die Millennial Fashion und ihre Trägerinnen waren stets ein großer Fan von Lederröcken: Sowohl in den 90ern als auch innerhalb der Jahrtausendwende wurden die Pieces mit Stolz getragen. Nun feiert Leder in allen Facetten ein großes Comeback und sollte fest in Ihre Basic-Sammlung integriert werden.

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Jetzt dürfen Lederröcke und auch -hosen im Alltag getragen (egal, ob glänzend oder matt) und stilvoll mit Absatzschuhen, einem schlichten XXL-Blazer und einem kuschligen grauen Strickpullover kombiniert werden. Mit diesem Outfit ist man modisch absolut angesagt und trägt dabei den Stil der Generation Y in die Welt hinaus.