Junge Frau mit blondem Haar steht vor dem geöffneten Kleiderschrank und vor ihr liegen Kleiderstapel
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Kleiderschrank ausmisten – die besten Tipps

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Wenn die Kleiderstange unter der Last ätzt, der Schrank aus allen Nähten platzt und Sie sich durch diverse Kleidungsstücke wühlen müssen, um das passende Outfit zusammenzustellen, dann gibt es zwei Optionen: Entweder sich einen größeren Schrank zulegen oder besser – endlich den Kleiderschrank ausmisten und vom Chaos befreien. Doch wie sortiert man Kleidung clever aus? Wo fängt man gezielt an? Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Sie mit den richtigen Methoden und Tools Schritt für Schritt ihren Kleiderschrank entrümpeln, sortieren und neu organisieren.

Kleidung aussortieren – die richtige Vorbereitung

Wir kennen es alle: Die Lieblingsjeans verschwindet im Textil-Tetris, Sport-Shirts stapeln sich zwischen Freizeitshirts und am bunten Sommerkleid vom letzten Sale hängt noch das Preisschild – kurz: Es herrscht pures Chaos im Kleiderschrank.

Doch bevor Sie loslegen und ganze Kleiderberge aus dem Schrank zerren, lohnt sich ein kurzer Moment, um sich innerlich zu sortieren.

Denn sehen Sie das Ausmisten weniger als eine unsägliche Pflichtaufgabe, sondern als Neustart, der leicht und befreit macht. So ähnlich wie der Moment, in dem man im Frühling zum ersten Mal im Jahr wieder plötzlich barfuß durch den Garten läuft oder auf den Balkon tritt und bemerkt: „Es fühlt sich warm und wohltuend an.“

Damit das Ausmisten des Kleiderschranks nicht im Wirrwarr endet, hilft eine solide Vorbereitung.

Frau sortiert Pullover in Boxen für den Kleiderschrank
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  • Misten Sie am besten bei Tageslicht aus, so können Sie Farben, Muster und Qualität der Kleidung besser erkennen und beurteilen.
  • Nehmen Sie sich ein realistisches Zeitfenster vor – 90 bis 120 Minuten reichen oft schon aus, um einen sichtbaren Unterschied zu schaffen. Planen Sie aber großzügig mehr Zeit ein.
  • Stellen Sie sich Körbe, Säcke oder Boxen für „Behalten“ – z. B. für heißgeliebte Modeklassiker –, „Vielleicht“, „Reparieren“ oder „Weggeben“ (entweder als Kleiderspende oder an Verwandte) bereit. Ein Müllbeutel für echte Ausreißer schadet auch nicht.
  • Legen Sie ein paar Bügel zurecht, damit schöne Stücke direkt frisch sortiert ihren neuen Platz finden.
Das wichtigste Werkzeug bleibt allerdings Ihr Mindset: Seien Sie ehrlich, aber nicht zu streng mit sich. Kleidung, die drückt, kneift oder doppelt und dreifach im Schrank hängt, wird aussortiert. Sehen Sie Ausmisten nicht als Verlust, sondern als Befreiungsakt. Sie werden staunen, wie gut es sich anfühlen wird, sich von Altlasten zu lösen und die Lieblingsstücke mit neuem System in den Kleiderschrank zu sortieren.

Erst Styling-Tipps sammeln, dann Kleiderschrank aussortieren!

Frau mit braunen Haar schaut freudig in den Spiegel und begutachtet sich und ihr Outfit.
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Wir verändern uns – und unser Stil mit uns. Trotzdem halten wir an Kleidungsstücken fest, die einmal gut gepasst haben, aber längst nicht mehr zu unserem heutigen Spiegelbild gehören. Genau deshalb lohnt es sich, vor dem Ausmisten kurz innezuhalten:

Wenn diese Fragen ehrlich beantworten sind, wird oft klar, warum einstige Lieblingsstücke plötzlich nur noch Platz wegnehmen. Eine ehrliche Stil- und Garderobenanalyse macht das Aussortieren leichter – und fast schon logisch.

Minimalistischer Kleiderschrank: Wie viele Kleidungsstücke braucht man?

Wer seinen Kleiderschrank ausmisten möchte, stolpert schnell über das Prinzip „Capsule Wardrobe“. Dahinter verbirgt sich das System eines minimalistischen Kleiderschranks. Es legt nahe, dass jede Person 25 bis 40 gut kombinierte Kleidungsstücke pro Saison im Schrank griffbereit haben sollte – mehr Klamotten tragen die wenigsten. Gehen Sie ihren Kleiderschrank durch und beantworten Sie sich ehrlich die Frage: Wie viele Kleidungsstücke brauchen Sie wirklich?

Ankleiderzimmer mit minimalistisch sortierten Kleiderschrank
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Die Idee hinter der minimalistischen Mode ist charmant und sehr alltagstauglich: Ein reduzierter, übersichtlich sortierter Kleiderschrank nimmt einem morgens sofort Entscheidungen ab und sorgt dafür, dass Sie sofort sehen, welche Teile gut miteinander harmonieren und ein ansprechendes Outfit zusammenstellen.

Trotzdem geht es nicht darum, radikal alles auszumisten, sondern sinnvoll Kleidung auszusortieren. Manche Stücke sind einfach unverzichtbar. Eine hochwertige Winterjacke trägt Sie durch mehrere Outfits und Saisons. Wer viele Business-Termine hat, braucht mehr Eleganz und mehr Hemden und Blusen.

Am Ende zählt nur, dass Ihr Kleiderschrank zu Ihrem Alltag passt – nicht zu einem Idealbild aus Modeblogs oder -zeitschriften.

Kleiderschrank ausmisten: Die einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor Sie sich in die Textilberge stürzen, hilft ein kurzer Blick auf den eigenen Alltag: Welche Outfits tragen Sie regelmäßig? Welche Anlässe kommen oft vor, welche fast nie? So finden Sie leichter heraus, wie viele Kleidungsstücke für Job, Freizeit, Sport oder besondere Events genutzt werden – und welche Teile nur den Platz im Schrank blockieren.

Diese 4-Zonen-Methode, macht das Ausmisten übersichtlicher und entspannter:

1. Lieblingsteile – alles, was Sie oft tragen und Ihnen steht.

2. Vielleicht – anprobieren, entscheiden, ehrlich sein.

3. Reparieren – Knopf ab, Naht offen, jedoch kein Grund für den Kleidersack.

4. Raus damit – unbequeme, ungenutzte oder doppelte Teile.

Die 4-Zonen-Methode bringt sofort Struktur ins Kleiderschrank ausmisten, ohne zu überfordern. Zuerst wird alles aus dem Schrank geholt, damit man einen klaren Überblick bekommt. Diese radikale, aber effektive Startphase macht sichtbar, was man wirklich besitzt.

Durch die klare Unterteilung in Zonen wird das Ausmisten sachlich und frei von Emotionen. Sie entscheiden nicht aus einer Laune heraus, sondern anhand von Fakten: Tragefrequenz, Sitz, Qualität und Wohlfühl-Faktor. Am Ende bleibt eine Kollektion, die zu Ihnen passt.

Was gehört in einen gut sortierten Kleiderschrank? Die Checkliste

Damit nicht aus Versehen die Lieblingsstücke, die Grundausstattung im Kleiderschrank einer Frau oder die oft getragenen Basics in die Altkleider wandern, lohnt sich das Anlegen einer kurzen Must-Have-Checkliste – die Allrounder, die in jeder Garderobe hängen sollten:

  • T-Shirts
  • Polo-Shirt
  • Sweatshirt
  • Feinstrickpullover
  • Rollkragenpullover
  • Oxford-Hemd/-Bluse
  • Freizeithemd/-bluse
  • Jeans
  • Chino
  • Anzug oder Kostüm
  • Strickjacke oder Zip-Hoodie
  • Blazer oder Sakko
  • Warme Jacke oder Trenchcoat
  • Allwetterjacke
  • Sportkleidung

Kleiderschrank sortieren nach Marie Kondo – klar, ruhig, konsequent

Mann sortiert seine Kleidung nach der Marie-Kondo-Methode in die Schublade
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Die Marie-Kondo-Methode bringt Ordnung ins Leben, ohne streng zu wirken. Ihr Ansatz ist weniger „rigoroses Ausmisten“, sondern eher ein sanftes Sortieren mit Köpfchen. Und das funktioniert überraschend gut – gerade wenn der Schrank randvoll ist, aber nichts miteinander harmoniert.

Der wichtigste Unterschied zu anderen Methoden: Sortiert wird nach Kategorien, nicht nach Schrankfächern. Das verhindert, dass Sie zwischendurch den Überblick verlieren.

  1. Beginnen Sie nicht an der Kleiderstange, sondern an einem neutralen Ort.
  2. Nehmen Sie alle Hosen zusammen, dann alle Shirts, dann alle Strickteile. So erkennen Sie sofort, wo sich unbewusste Dopplungen eingeschlichen haben.

Statt auf Emotionen wie „Freude“ zu setzen, ist die Methode alltagspraktisch – ganz ohne Pathos:

  • Ist das Teil in gutem Zustand?
  • Trage ich es wirklich – nicht theoretisch, sondern im echten Leben?
  • Passt es zu meinem heutigen Stil?Ein sinnvoller Zusatzkniff: Entscheiden Sie zuerst über die Favoriten. Was übrig bleibt, sortiert sich fast von selbst. Und wenn ein Stück seinen Zweck erfüllt hat, darf es weiterziehen – ohne schlechtes Gewissen.

So bleibt die Methode leicht, strukturiert und ohne Kitsch. Ein ruhiger Weg zu einem übersichtlichen Kleiderschrank, der sich anfühlt wie einmal tief durchgeatmet.

Kleiderschrank nachhaltig ausmisten – aus alt mach neu

Ein cleveres Ausmisten endet nicht am Kleiderschrank. Gut erhaltene Kleidungsstücke gehören dorthin, wo sie weitergetragen werden: in Sozialkaufhäuser, Kleiderkammern oder Frauenhäuser.

Alles, was hochwertig, aber nicht mehr zum derzeitigen Modestil passt, lässt sich wunderbar verkaufen – online oder auf Flohmärkten. Das schafft Platz und füllt nebenbei die Urlaubskasse.

Und für die Kreativen unter uns: Statt wegwerfen lohnt sich das Upcycling von Kleidung. Dabei entstehen aus alten Teilen neue It-Pieces. Aus der Jeans wird eine sommerliche Shorts, ein Strickpulli zur Kissenhülle für das Sofa und das weiße T-Shirt bekommt einen Batik-Look – so können Sie ihre alte Kleidung ganz leicht umgestalten.

Frau mit braunen Haar schaut freudig in den Spiegel und begutachtet sich und ihr Outfit.
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Ordnung halten: Die besten Routinen für ein langfristiges System

Damit der Schrank nach dem großen Ausmisten nicht direkt schon wieder im Chaos versinkt, sondern dauerhafte Ordnung einzieht, hilft ein Zusammenspiel von Ordnung und System im Kleiderschrank. Der erste Schritt ist eine logische Sortierung: Gruppieren Sie die Kleidung, wie es für Sie persönlich am logischsten erscheint:

  • Sortieren nach Farben
  • Sortieren nach Nutzen, z. B. Sport, Alltag, Büro
  • Sortieren nach oft Getragenes, z. B. Basics
  • Sortieren nach Kleidertyp, z. B. Strickjacken rechts außen auf der Kleiderstange, Kleider links.

So entsteht ein Ordnungssystem im Kleiderschrank, das dem Alltag folgt, statt andersherum: Jedes Teil bekommt einen festen Platz, sichtbar und leicht erreichbar. Shirts in die Mitte, Hosen darunter, Strick ordentlich gestapelt, Kleider und Blusen hängend.

Drei smarte Tipps für mehr Ordnung

  • Die „5-Minuten-Regel“: einmal am Tag durch kurz den Schrank gehen, Stapel geraderücken, Verirrtes zurücksortieren.
  • Saisonales Umsortieren: Zwei- bis dreimal im Jahr lohnt sich ein Umsortieren – sommerliche, leichte Teile nach vorne, Winterliches nach oben oder komplett raussortieren und in Boxen auf dem Dachboden lagern.
  • Schnelle Pflege-Hacks: Stricks liegend lagern, empfindliche Stoffe nicht zu eng drängen, Bügel regelmäßig austauschen, sollten sie Druckstellen auf der Kleidung hinterlassen.

Die besten Tools für einen ordentlichen Kleiderschrank

Frau sitzt auf dem Boden und sortiert Accessoires und Kleidung in transparente Boxen
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Damit dieses System nicht nur heute, sondern auch noch in ein paar Monaten funktioniert, helfen ein paar kluge Tools:

  • Samt- und Holzkleiderbügel verhindern Rutschen und lassen den Kleiderschrank ruhiger wirken.
  • Transparente Boxen geben kleinen Teilen wie Tüchern, Caps und Mützen, Handschuhen oder Gürtel ein Zuhause.
  • Trennstege bringen Ordnung in Schubladen.
  • Für voluminöse Winterjacken oder selten getragene Funktionskleidung sind Vakuumbeutel ideal – sie sparen Platz und halten alles sauber.

Klein, simple, aber enorm wirkungsvoll: Diese Helfer machen den Unterschied zwischen „einmal ordentlich“ und „dauerhaft entspannt“.

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