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Minimalistische Mode

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Weniger ist mehr: Über minimalistische Mode nachzudenken, ist im Rahmen der Nachhaltigkeits-Debatte so aktuell wie nie. Textilketten verbrennen jede Saison riesige Lagerbestände von Textilien, die zum Teil unter unfairen Bedingungen produziert wurden. Brauchen wir wirklich jede Saison Berge von neuen Klamotten in unserem Schrank? Vom minimalistischen Kleiderschrank bis zur Capsule Wardrobe: Wir stellen Ihnen hier verschiedene Konzepte für einen bewussten Bekleidungsstil und dessen Vorteile vor.

Capsule Wardrobe: Basicmode statt Shoppingrausch

Das Prinzip der Capsule Wardrobe besteht darin, nur wenige, gut kombinierbare Kleidungstücke im Schrank zu haben. Diese vorzugsweise zeitlosen Lieblingsstücke dürfen quartalsweise saisongerecht neu arrangiert und ergänzt werden, sollen eine gewisse Maximalzahl jedoch nicht überschreiten. Die freiwillige Beschränkung auf minimalistische Mode betrifft Oberbekleidung, Schuhe und Accessoires. Was vielen modeaffinen Menschen unmöglich erscheint, hat denen, die das Konzept bereits umgesetzt haben, zu euphorischen Freiheitsgefühlen verholfen. Minimalistische Mode ist außerdem nachhaltig: Der bewusste Verzicht auf Modekonsum verbessert Ihren ökologischen Fußabdruck.

Basic Fashion für den minimalistischen Kleiderschrank
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Erfolgreiche Menschen tragen minimalistische Mode

Der Gründer des Apple Imperiums, Steve Jobs, war dafür bekannt, seine Outfits ausschließlich aus 3 sich wiederholenden Bekleidungsstücken zusammenzustellen. Zu jedem Meeting und jeder Präsentation- auch in der Öffentlichkeit- trug er einen schwarzen Rollkragenpullover, eine Levis 501-Jeans und Turnschuhe von New Balance. Der anspruchsvolle Manager entschied sich natürlich nicht für irgendeinen Rolli. Kein Geringerer als der japanische Kult-Designer Issey Miyake durfte die hochwertigen Pullover liefern und trug auf diese Weise zu dem weltweit bekannten Signature-Look von Steve Jobs bei.

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Auch der Facebook Gründer Mark Zuckerberg bevorzugte es, in Jeans und grauen T-Shirts aufzutreten. Auf die Frage nach dem Grund für den bescheidenen und immer gleichen Look meinte Zuckerberg, er wolle als CEO im Sinne der Aktionäre seine wertvolle Zeit nicht mit solch unbedeutenden Entscheidungen wie die Wahl seiner Bekleidung verschwenden.

Die Vorteile eines minimalistischen Kleiderschranks:

  • Wenige Textilien benötigen weniger Platz in der Wohnung
  • Es ist leicht, alle Kleidungstücke im Überblick zu behalten
  • Ohne Fehlkäufe sparen Sie bares Geld
  • Sie können in bessere Qualität weniger Kleidungsstücke investieren
  • Alle Teile sind untereinander kombinierbar
  • Am Morgen schneller angezogen: Die Entscheidung für ein Outfit fällt Ihnen leichter
  • Es bleibt mehr Zeit für wesentliche Dinge im Leben
  • Sie entwickeln einen wiedererkennbaren, persönlichen Stil
  • Reduzierter Modekonsum ist umweltfreundlich

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Wie entsteht ein minimalistischer Kleiderschrank?

Viele Argumente für minimalistische Mode sind überzeugend. Sie versprechen ein herrlich befreites Gefühl, Kostenersparnis und mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Vom überquellenden Ankleidezimmer bis zum puristischen Schrank müssen jedoch einige Schritte zurückgelegt werden. Wie gelingt es, sich von überflüssigen Klamotten zu trennen? Hilfreich dabei sind die Tipps der japanischen Aufräumberaterin und Bestsellerautorin Marie Kondo. Sie empfiehlt, nur die Dinge zu behalten, die wirklich glücklich machen und sich bei den Kleidungsstücken zu bedanken, die aussortiert werden sollen. Diese simple Botschaft ist in der Praxis nicht ganz einfach umzusetzen. Wer es schafft, seinen Schrank zu entrümpeln und nur wenige Basics übrig zu behalten, die in jeder Lebenslage tragbar sind, hat es geschafft. Vorteilhaft ist es, die Selektion der Textilien nach Kategorien vorzunehmen. Wer beispielsweise den riesigen Berg aller seiner T-Shirts vor sich sieht, empfindet einen stärkeren Druck, diesen auf wenige Teile zu reduzieren. Nun kommt es darauf an, die ausgewählten Lieblingsstücke übersichtlich anzuordnen, damit sie jederzeit im Blick sind.

Zu viel Kleidung? Ausmisten!
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Konzepte für einen puristischen Bekleidungsstil

Beunruhigt Sie die Vorstellung, zukünftig nur noch 37 Kleidungsstücke in Schwarz, Weiß und Grau besitzen zu dürfen? Männern fällt es meist leichter, sich minimalistisch zu kleiden und sich auf wenige Styles und Farben zu konzentrieren. Minimalistische Konzepte für Damen dürfen aber auch bunt sein. Stellen Sie Ihre Basis Garderobe aus der Kombination einiger Lieblingsfarben zusammen, die Ihnen besonders gutstehen. Modeprofis erstellen ein Moodboard mit Pantonefarben, um einen Rahmen für die reduzierte Styleanzahl auf dem Kleiderständer zu schaffen. Tipp von Modeprofis: Der Abgleich mit kleinen Farbtafeln in der Handtasche bewahrt Sie vor Fehlkäufen beim nächsten Shopping.

Diese Teile sollten in einer Basic Garderobe nicht fehlen

Unter den Oberteilen gehören T-Shirts und Longsleeves zu den kombinierfreudigsten Basics. Entscheiden Sie sich für ein paar einfarbige Shirts zum Darunterziehen, ein klassisches Streifenshirt und ein T-Shirt mit dekorativem Druck. Ein paar weiße, hellblaue oder schwarze Hemden und Blusen sind Must-Haves für die Businessgarderobe von Menschen, die sich minimalistisch kleiden wollen. Damen brauchen auf 2-3 Lieblingskleider nicht zu verzichten.

Fruit of the Loom Lady-Fit Short Sleeve Oxford Bluse Darunter sollte ein „Kleines „Schwarzes“ sein, das zu festlichen Gelegenheiten getragen werden kann. In den kühleren Jahreszeiten gehören 4-5 schlichte Pullover, 2-3 Strickjacken, Cardigans oder Hoodies zur Garderobe eines modischen Minimalisten. Ob Röcke, Jeans oder Hosen aus Stoff für Sie wichtig sind, richtet sich nach Ihrem persönlichen Stil. Wichtig ist, dass die Unterteile sowohl für die Freizeit als auch für formelle Anlässe tragbar sind. Jacken dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Ein minimalistischer Kleiderschrank beinhaltet eine Sommerjacke, eine Jeansjacke oder einen Blouson, einen zeitlosen Übergangsmantel wie zum Beispiel einen Trenchcoat und einen schlichten Wintermantel oder klassischen Parka. Mit nur 5-6 Paar Schuhen kommt ein Minimalist aus: Sandalen oder Ballerinas, Sneaker, Boots, elegante Schuhe und Winterstiefel. Nun fehlen noch ausgewählte Mode-Accessoires wie Tücher, Gürtel, Schmuck und Taschen und fertig ist Ihre Basis Ausstattung. Sie haben alles richtig gemacht, wenn die ausgewählte Kleidung typisch für Sie ist und Ihren ganz persönlichen Stil unterstreicht.

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So bleibt der Kleiderschrank minimalistisch

Nachdem Sie überflüssige, ungeliebte und jahrelang ungetragene Kleidung erfolgreich verschenkt, auf Flohmärkten verkauft oder zum Recyclinghof gebracht haben, stehen Sie vor einem übersichtlichen und wunderbar aufgeräumten Kleiderschrank.

Alle Mühe war vergeblich, wenn Sie nach kurzer Zeit wieder „rückfällig“ werden und der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt.

Üben Sie einen achtsamen Umgang mit Mode ein. Das muss ja nicht gleich bedeuten, dass Sie sich wie Mark Zuckerberg nur auf den Einkauf grauer T-Shirts, Sweatshirts und Sweatjacken beschränken. Belohnungskäufe und Frustshopping führen zu Fehlkäufen, die Sie bereuen werden. Am besten fertigen Sie eine Einkaufsliste an, wenn Sie ein Stück ersetzen oder ergänzen möchten. Vermeiden Sie Spontankäufe und schlafen Sie eine Nacht darüber, bevor Sie eine Kaufentscheidung für den angesagten Trendstyle treffen. Am nächsten Tag haben Sie das Teil meist schon wieder vergessen.